Curriculum Strukturierte Traumaintegration
stib ist ein Verfahren, das eine schrittweise und mit der/m Klient*in abgestimmte Konfrontation mit dem belastenden Material erlaubt – aufbauend auf einer fundierten Stabilisierung. Zugelassen sind ausschließlich Menschen mit abgeschlossener Traumapädagogik/-beratungs oder -therapieausbildung.
Konzeption und Leitung: Lydia Hantke
Voraussetzung:
Curriculum Traumapädagogik/Traumazentrierte Fachberatung
oder Curriculum Traumatherapie
Kosten:
Dauer:
noch offen
Termin:
wird bekanntgegeben
Ort und Anmeldung
Zur Zeit noch keine Anmeldung möglich.
Zertifikat
institut berlin
Die Strukturierte Traumaintegration/institut berlin (stib) ist ein Verfahren, das wir aus den Erfahrungen mit hypnosystemischer Therapie und der Anwendung von Traumaintegrationstechniken wie EMDR und Brainspotting entwickelt haben. Es stellt eine Kombination verschiedener Methoden dar, die aufeinander aufbauend eine fortschreitend komplexere Integration des traumatischen Erlebens ermöglichen. Die Traumaexposition erfolgt mithilfe eines neuen Expositionsverfahrens, das die Muskelspannung der Augen nutzt. Für die Teilnahme ist traumatherapeutische/-beraterische/-pädagogische Fachkunde Voraussetzung (s.u.).
Bei jedem Schritt des Verfahrens findet eine erneute Überprüfung der Stabilität statt, die Konfrontation mit dem belastenden Material wird Zug um Zug komplexer und die Selbstregulierungfähigkeit ständig nachgebessert. Die Kontrolle über die Methodenanwendung ist gemeinsam mit der Klientin möglich, die Behandlungsplanung bekommt so eine sichere Basis. Die Methode eignet sich vor allem auch für die Arbeit mit komplex traumatisierten Menschen.
Bestandteile der Methode
- transparente Gestaltung des Ablaufs
- Traumaanamnese im Ressourcenzustand
- Behandlungsplanung entlang überprüfbarer Kriterien gemeinsam mit der Klientin
- durchgehend aktiv kontrollierende Position der Klientin
- eingebaute Überprüfungspunkte: Traumakonfrontation oder weitere Stabilisierung?
- sind die Folgen einer Traumabearbeitung für das Klientinnensystem tragbar?
- Ressourcenanker parallel zur Traumaexposition
- selbstbestimmte Traumaexposition
- Traumaverarbeitung durch Augenkreisintegration
- Abschlußimaginationen
- Storyboard und Traumaanamnese
Traumaanamnese als niedrigschwellige Expositionsarbeit - Selbsterfahrung mit der Augenkreisexposition
erster Teil:
- Einführung Theorie, Ablauf stib
- Sammlung geeigneter Containmentmethoden
- Einrichtung des Ressourcenbarometers
- Traumaanamnese im Ressourcenzustand
- Arbeit mit dem Ressourcenpunkt
- Selbsterfahrung
- Abschlußimaginationen
zweiter Teil:
- Sind die Auswirkungen der Bearbeitung erwünscht? – Überprüfung der Konsequenzen im System
- Auswahl und Bearbeitung des Belastungspunktes
- Augenkreis-Integration des belastenden Materials
- Selbsterfahrung und Erörterung von Anwendungsmöglichkeiten
dritter Teil:
- Supervision der Integrationserfahrungen der TeilnehmerInnen
- Spezielles:
- Körperfokussierung statt Augenkreis
- Umgang mit “Komplikationen”
- Integration in den Behandlungsverlauf
- Vollständige/unvollständige Sitzungen
Das Erlernen und die Anwendung der Methode setzt umfassende praktische und theoretische Kenntnisse im Umgang mit der Verarbeitung von Traumatisierung und Stabilisierungsarbeit voraus. Fundierte Kenntnisse der Traumaverarbeitung, Stabilisierungstechniken, Externalisierungstechniken, Bildschirmarbeit und transgenerative Traumatisierung, bindungstheoretisches und entwicklungspsychologisches Wissen sowie Grundlagen ressourcenorientierten Handelns werden vorausgesetzt. Diese werden i.d.R. durch die Teilnahme an einer Traumaberatungs- oder Traumatherapieausbildung nachgewiesen. Die eigene Stabilität/Regulationsfähigkeit ist Voraussetzung – alle Inhalte werden in Selbsterfahrung an eigenen (eingegrenzten) Themen erprobt. Dadurch werden sicher Prozesse ausgelöst oder abgeschlossen, die Weiterbildung ist aber kein Therapieersatz.
Die Seminare bauen aufeinander auf und sind nur zusammen buchbar (Teilnehmerinnen aus stib-Fortbildungen eines anderen Durchlaufs können selbstverständlich teilnehmen oder nachholen, falls Plätze vorhanden sind). Die Höchstzahl der TeilnehmerInnen beträgt 16.