Schreiben ist neuerdings ja wieder in. Die Texte sind meist sehr kurz und kurzlebig und werden in der Regel in digitale Medien gehackt. Schreiben kann aber auch den Aspekt von Ver-Dichtung, Zusammenfassung von Überlegungen, ja, fast meditativen Charakter haben.
Zudem ist das, was wir schreiben, ein Versuch, die Welt zu fassen, zu bannen, uns einen Überblick zu verschaffen. Es richtet die Aufmerksamkeit, weil Schreiben eine gar nicht so einfache Übersetzungsleistung zwischen Gefühl und Großhirnrinde zustande bringt. Und die Frage, wie jemand über uns schreibt, drückt aus, wie er*sie über uns denkt.
Wir möchten mit Euch und Ihnen im Seminar mit Worten spielen, Bedeutungen erkunden, die Möglichkeiten des Kreativen Schreibens zur Selbstfürsorge und für die traumasensible Arbeit mit belasteten Menschen ergründen. Wir lernen, wie wir spielerisch ins Schreiben kommen und Freude am Schreiben entdecken.
Angeregt durch verschiedene Schreibimpulse entstehen, Schritt für Schritt, kleine Geschichten, die uns selbst überraschen – und die uns helfen, mit uns selbst und anderen in Kontakt zu kommen.
– wie kann ich kurze Texte und Gedichtformen zur Reflexion und Selbstfürsorge innerhalb der Arbeit nutzen?
– wie helfe ich meiner Klient*in, Ihre Geschichte so zu schreiben, dass sie ihre Ressourcen mit einbeziehen kann?
– Anfänger*innen willkommen!
Es geht um die Schärfung der Wahrnehmung des eigenen Schreibens (doch, das tun wir alle!), um das Spielen mit Textformen und das Schreiben von Verarbeitungsgeschichten für und mit eine/r andere/n Person. Es geht aber vor allem auch um Eure Fragen und Erfahrungen und einen regen Austausch!
Vor allem am letzten Tag, sicher aber auch begleitend, werden wir den Anschluss an das Basiscurriculum im Auge behalten, was für institutsfremde Teilnehmende interessant, aber vielleicht auch irritierend sein kann. Es geht also nicht NUR ums Schreiben, sondern immer auch um die Erläuterung, was Häschen/Denker*in, die Zeitlinie und die Spannungsregulation damit zu tun haben.